Wohin mit all dem Zeug?


Entsorgen, Verschenken, Spenden, Verkaufen der aussortierten Sachen

Dagmar Schäfer Ordnungscoach Zürich

Über das Entsorgen und Weitergeben Deiner aussortierten Sachen

Der Prozess des Loslassens von Ballast ist erst dann abgeschlossen, wenn alle aussortierten Sachen entsorgt oder ihrer weiteren Bestimmung zugeführt wurden! Denn erst dann ist der Ballast bei Dir wirklich weg (wörtlich und im übertragenen Sinn)!


Nicht genau zu wissen, wo sie die aussortierten Sachen hinbringen können (zum Entsorgen oder Spenden), blockiert viele Menschen innerlich und verhindert, dass sie mit dem Ausmisten überhaupt erst anfangen.

 

Und weil das so ein unglaublich wichtiges Thema ist, habe ich ihm diesen Bog-Beitrag gewidmet. Ich hoffe, ich kann Dir hierdurch einige nützliche Infos und Denkanstösse vermitteln, damit Dir dieses Thema in Zukunft kein Kopfzerberechen mehr bereitet oder Dich am erfolgreichen Ausmisten und Entrümpeln hindert.

 

Die 6 wichtigsten Punkte zum Thema Entsorgen und Weitergeben:

1. Bereite Dich vor!

Ich empfehle Dir unbedingt, Dich bereits vor dem Ausmisten 10 Minuten hinzusetzen und mit Hilfe von Google die Adressen und Öffnungszeiten eines Sozialkaufhauses und einiger sozialer Einrichtungen in Deiner Nähe zu notieren sowie die Adresse und die Öffnungszeiten eines Recyclinghofs in Deiner Nähe.

 

Am besten druckst Du Dir auch noch die Entsorgungsrichtlinie Deiner Stadt oder Gemeinde aus.

 

Das ist wirklich schnell erledigt und dann hast Du den Kopf frei für das Ausmisten und Ordnen.

2. Schaffe die aussortierten Sachen so schnell wie möglich aus dem Haus!

Plane regelmäßige Touren zum Spenden- und Recyclingzentrum ein, um die Sachen dort abzugeben. Wenn Du dafür irgendwo hinfahren musst, lege nach dem Ausmisten alles in den Kofferraum Deines Autos, damit Du daran denkst, die Sachen bei der nächsten Fahrt abzugeben.

 

Bewahre die aussortierten Dinge davor in einer "Wartezone" auf. Stelle sicher, dass dies ein Ort beim Ausgang ist, wo die Säcke und Kartons so richtig schön «im Weg» stehen, damit sie dort nicht Wurzeln schlagen oder übersehen werden können.

3. Schaue Kartons und Taschen mit aussortierten Dingen nicht nochmals durch!

Bewahre die aussortierten Sachen in Kisten oder Tüten auf, durch die man nicht hindurchsehen kann. Das hilft, der Versuchung zu widerstehen, Dinge wieder herauszunehmen.

4. Vermeide unbedingt das Zwischenlagern von aussortierten Dingen im Keller oder auf dem Dachboden!

Wenn Gegenstände, die Du eigentlich loswerden willst, zu lange im Haus verbleiben, dann geraten sie (vordergründig) in Vergessenheit und dann wird es für Dich oder andere Familienmitglieder allzu leicht, diese Entscheidung später wieder in Frage zu stellen und damit die harte Arbeit des Entrümpelns zunichte zu machen.

5. Falls Du Behälter mit “Verkaufen” oder “Reparieren” gefüllt hast ....

Achte darauf, dass der Zeitaufwand dafür möglichst gering bleibt (denn Zeit ist ja genau das, was Du vermutlich nicht im Überfluss hast).


Im Zweifelsfall verschenke oder entsorge die Sachen lieber und befreie Dich davon, denn sonst lagerst Du das Zeug nur wieder irgendwo, weil Du nicht dazu kommst, Dich darum zu kümmern und es verstopft Dir damit weiterhin Deinen kostbaren Lebens-Raum (und Deine Gedanken)! -> LET IT GO.

6. Ein ehrliches Wort zum Thema Verkaufen

Beim Aussortieren fällt es schwer, nicht an all das viele Geld zu denken, das man einmal für all die Dinge ausgegeben hat, die man nicht benutzt, braucht oder liebt. Es kann sich anfühlen, als würde man viel Geld verschwenden, wenn man diese Dinge aussortiert.


MERKE: Du verlierst Geld, wenn Du etwas kaufst, NICHT wenn Du etwas aussortierst!


Vielleicht möchtest Du versuchen, durch das Verkaufen der aussortierten Dinge etwas von diesem Geld zurückzuerhalten. Doch das Verkaufen, z.B. auf Onlineportalen, kostet viel Zeit und Mühe. Und meist bekommt man für seine Sachen längst nicht so viel wie man gerne hätte oder wie man meint, dass diese Sachen noch wert wären. Wenn man viel Zeit und Energie darin investiert, Gegenstände zu verkaufen, kann das ausserdem den Fortschritt beim Entrümpeln erheblich verlangsamen.

 

Deshalb: Akzeptiere, dass das Geld, das Du ausgegeben hast, bereits weg ist, und zwar schon seit dem Moment, in dem Du den Gegenstand gekauft hast. Der einzige Wert, den der Gegenstand jetzt hat, ist der Aufwand, den es Dich kostet, ihn ohne Nutzen in Deinen vier Wänden zu lagern. Nimm es als eine Lektion, um in Zukunft bewusstere Käufe zu tätigen.


Konzentriere Dich jetzt darauf, das Überflüssige zu beseitigen, statt Bedauern zu empfinden oder zu versuchen, das bereits ausgegebene Geld zurückzugewinnen.


Vielleicht kannst Du die Sachen ja jemandem schenken (Freunde, Bekannte, Familie …), der sie wirklich schätzt und benutzt und bei dem sie kein trauriges Schattendasein fristen müssen.


Eine andere Möglichkeit ist natürlich das Spenden Deiner Sachen an eine soziale Einrichtung. Bei der Suche nach passenden sozialen Einrichtungen in Deiner Nähe hilft Dir diese Seite: www.wohindamit.org (funktioniert gut für grössere Städte).

 

Beispiele für soziale Einrichtungen: Sozialkaufhäuser, Brockenhäuser, Frauenhäuser, Obdachloseneinrichtungen, Flüchtlingsheime, Sammelstellen von Caritas, Samaritern oder Rotem Kreuz ...

 

Wenn Du in einer Gegend wohnst, wo dies erlaubt ist, kannst Du bei trockener  Witterung einen Karton mit aussortierten Dingen an die Strasse stellen und "zu verschenken" draufschreiben. Das ist der einfachste Weg, Dinge loszuwerden und jemand anderem damit gleichzeitig eine Freude zu machen. Wichtig: Was innerhalb von 1-2 Tagen nicht weg ist, wieder einsammeln, nicht einfach stehen lassen!


Bei einigen teuren Gegenständen, wie z.B. Möbeln, Schmuck oder Designerware, mag sich der Verkauf lohnen. Doch stelle unbedingt sicher, dass alles, was Du zu verkaufen versuchst, die investierte Zeit und Mühe wirklich wert ist. Lege einen Mindestbetrag fest, den Du für einen Gegenstand verlangen kannst, um zu entscheiden, ob es sich lohnt, ihn zu verkaufen. Informiere Dich dafür am besten vorher, was auf den Verkaufsportalen für ähnliche Dinge verlangt wird.

 

Eine Übersicht über die gängigen Verkaufsportale findest Du unten.

In jedem Fall aber solltest Du Dir dann ein Ultimatum in den Kalender setzen, bis wann Du die Sachen spätestens verkauft haben willst. Sind sie dann immer noch da, dann verschenke oder spende sie und genieße das gute Gefühl, den Ballast endlich los zu sein und gleichzeitig noch etwas Gutes getan zu haben.

Verkaufsportale

Hier einige Beispiele für Verkaufsportale für Privatverkäufer*innen.

Einige davon sind sogenannte Ankaufsportale, d.h. sie kaufen Dir Deine Sachen gesammelt ab und verkaufen sie dann selber an den Endkunden weiter (Beispiel: Momox). Vorteil: Damit liegt das volle Risiko beim Portal, Du bekommst Dein Geld sofort und hast keine weitere Arbeit mit den Sachen. Natürlich bekommst Du dann aber auch keine großen Summen pro Artikel. Dafür bist Du die Sachen in einem Schwung los. Ich bin überzeugt, dass das unterm Strich meist die bessere Lösung ist, besonders wenn man nicht endlos viel Zeit in das Fotografieren, Inserieren, Kommunizieren und Verschicken investieren möchte.

Bei anderen Portalen inserierst Du Deine Sachen selber (Kleinanzeigen, Fixpreis-Verkauf oder Auktion) und verkaufst/verschickst sie direkt an den Endkunden (bei manchen Portalen zahlst Du bei erfolgreichem Verkauf eine kleine Provision).

 

Spezialfall Sellpy: Du schickst alle deine Sachen in einer speziellen Tasche zu Sellpy und dort übernimmt man für dich alles Organisatorische (Fotos, Beschreibungen...) für den Verkauf (möglich ab 5€ Verkaufswert). Du kannst aber trotzdem den Preis selbst beeinflussen und bekommst dann einen Anteil am Verkaufserlös (40% oder mehr). Was nicht verkauft wird, wird gespendet.

 

Auch möglich: Die Sachen kostenlos anbieten (z.B. bei Ebay Kleinanzeigen oder Facebook Marketplace)

Hast Du noch mehr Tipps oder Adressen zum Thema Spenden oder Verkaufen?

 

Dann ab in die Kommentare damit! :-)

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Kommentare: 4
  • #1

    Marie (Sonntag, 09 Mai 2021 12:06)

    nebenan.de ist auch tolle Plattform, zum Verkaufen, Verschenken, Tauschen, aber auch Nachbarschaftshilfe...
    Liebe Grüße,
    Marie

  • #2

    Sibylle Schneider (Freitag, 13 August 2021 14:37)

    Danke für die Liste mit den verschiedenen Verkaufsportalen. Ich würde noch https://trovas.ch hinzufügen - das ist mit fast drei Millionen (!) Inseraten angeblich das umfangreichste Portal, um nicht mehr benötigte Gegenstände und Trödel loszuwerden.

    LG, Sibylle

  • #3

    Wehrli Miriam (Montag, 21 Februar 2022 11:25)

    Gibt es tatsächlich nicht mehr Verkaufsplattformen in der Schweiz als ricardo und ebay?Gibt es hier nichts ähnliches wie die App Vinted? Schade, dass die App nicht für die CH verfügbar ist.

  • #4

    Astrid (Samstag, 27 August 2022 21:14)

    Sellpy.at/de ist eine tolle Plattform. Man steckt alles, was man verkaufen möchte, in eine Versandtasche und den Rest erledigt Sellpy. Natürlich ist der Verkaufsanteil, den sich Sellpy behält, relativ hoch, dafür hat man fast keine Arbeit damit.
    LG Astrid